In der dritten Generation innovativ tätig

80 Jahre Holzbau Wirth AG Schwanden

1934 gründete Johann Wirth-Geisser in Schwanden eine mechanische Schreinerei. Am Freitag, 16. Oktober 2009 feierte die Holzbau Wirth AG im Gasthaus Adler in Schwanden ihr 75 jähriges Jubiläum. Passend dazu waren 75 geladene Gäste, momentane und ehemalige Mitarbeiter sowie derzeitige Mieter, mit ihren Partnern dabei. Der Verwaltungsratspräsident Hans Wirth-Sutter erläuterte in kleinen Häppchen, so als Zwischenmahlzeit, das Entstehen und Gedeihen der Firma auf eindrückliche Weise.

Waren es doch einmal mehr Krisenzeiten in den 1930er Jahren, die Johann, von allen Schang genannt, Wirth-Geisser mit seiner Ehefrau Katharina bewogen, anstatt Arbeitslosigkeit zu erdulden, das Zepter selber in die Hand zu nehmen. 1934 begann er an der Hauptstrasse als Kundenschreiner, 2 Jahre später an der Grundstrasse 7 seine eigene Werkstatt aufzubauen. Mit seiner Philosophie «Kinder gibt es immer» entwickelte er multifunktionale Kinderbetten – mit wenigen Handgriffen konnte man diese zu einem Laufgitter oder Wickeltisch umbauen – und liess sein Patent schützen. Die Ehefrau nahm sich der Vermarktung und des Verkaufs an, in der näheren Umgebung aber auch in der ganzen Schweiz.

Die Nachkriegsjahre beeinflussten das Wachstum der Firma sehr stark. 1947 entstand im südlichen Schwanden, im Wyden, der neue Holzbaubetrieb mit eigener Sägerei. Zimmerei und Sägerei hatten ebenen Boden. Im gleichen Jahr trat Hans Wirth junior als 15 jähriger in die damalige J. Wirth-Geisser ein, zuerst als Hilfsarbeiter, später als Lehrling Zimmerei. Ab diesem Zeitpunkt wurden schlüsselfertige Bauten geplant und erstellt und das Wachstum der Firma organisch, mit viel Elan und Einsatz, vorangetrieben.

Die 1960er Jahre. Die Firma heisst nun Johann Wirth und Sohn. Die Spanplatte hält Einzug. Hans Wirth-Sutter hat dies sofort erkannt und den damaligen Trend mitbestimmt. Er hat systematisiert: Normschränke, Normtüren, Sturzbretter, Simsen. Das altehrwürdige Handwerk wurde trotzdem beibehalten.

Aus dieser Grundlage und zur Erweiterung der Arbeitsfläche ist anfangs der 1970er Jahre ein Neubau entstanden – alles auf ebenem Boden, 60 mal 18 Meter säulenfrei, Bürogebäude mit Wohnungen sowie angegliederter, damals moderner, automatischer Späneheizung. Die Sägerei wurde stillgelegt. Der Gedanke «Infrastruktur schaffen, Ideen verwirklichen, sich nicht unnötig eingrenzen» ist somit realisiert worden. Zum gleichen Zeitpunkt wurde aus der Firma eine Aktiengesellschaft, die Holzbau Wirth AG.

Ab 1980 trat ich, Hans Christian Wirth, nach der Lehre als Zimmermann in die Firma ein. Erneut wurde investiert, in Maschinen. Damals wie heute setzen Zimmereien sowie Schreinereien auf Halbfabrikate. Diesem Trend wird in diesem Betrieb auf keinen Fall entsprochen. Vielmehr stellen wir alle Halbfabrikate für unsere Arbeiten selber her, zur Zeit ist es ausschliesslich Massivholz, extrem hartes, witterungsbeständiges Holz für den Aussenbereich: Holzterrassen, Holzdecks, Sichtwände, Sichtschutzwände, Pflanzgefässe – alles eigene Grund-Systementwicklungen.

Letztendlich will ich nicht umhin zu danken: unseren ehemaligen Mitarbeitern, sie haben mit ihrer Leistung zum Bestehen beigetragen; den derzeitigen, langjährigen Mitarbeitern Mano (seit 23 Jahren), Vreni (seit 22 Jahren), Armin (seit 10 Jahren) sowie Charlotte für die 27 jährige Führung der Administration. Neu seit dreieinhalb Jahren ist Jegan, ebenfalls wie Mano aus Sri Lanka. Ein spezieller Dank gebührt meinen Eltern, von denen ich das Arbeiten mit Herzblut erlernt habe. Holz ist ein lebendiger Stoff, Holz fordert mich immer wieder heraus, bringt mir aber gleichzeitig auch meine Befriedigung.

Hans Christian Wirth